Schulgeschichte

Gemeinsam auf dem Weg durch 1050 Jahre Schulgeschichte

Seit ihrer Gründung um das Jahr 800 hat unsere Schule viele Umbrüche erlebt, die stets eng mit der Geschichte der Stadt Hameln verknüpft waren. Schon 1867 als Gymnasium für Jungen etabliert, trägt sie seit 1947 den Name "Schiller-Gymnasium". Seither haben tausende Schüler und seit 1972 auch Schülerinnen am Schiller-Gymnasium die Schulbank gedrückt, wertvolle Erfahrungen gesammelt und sich zu Persönlichkeiten mit vielfältigen Interessen entwickelt.

Die Anfänge als Kloster- und Stiftsschule

Als Stiftsschule gegründet bestand die Hauptaufgabe der Schule über Jahrhunderte darin, den Nachwuchs der Kanoniker des Stifts als auch den gesamten geistlichen Nachwuchs der Stadt und ihrer näheren Umgebung heranzubilden. Ihr vielleicht bekanntester Schüler war der spätere Bischof von Oldenburg in Holstein, der heilige Vizelin. Er erhielt seine Grundausbildung in Hameln und ging als "Slawenapostel" in die Geschichte ein.

Die Umwandlung zur Stadtschule

Im Jahr 1540 übernahm Herzogin Elisabeth die Regierung des Herzogtums Calenberg, zu dem Hameln gehörte. Unter ihrer Herrschaft wurden die reformatorischen Bestrebungen in Hameln rasch vorangetrieben. In dieser Zeit gelang es den Hamelner Stadtvätern, die Stiftsschule von der Kirche zu lösen und sie in eine städtische Einrichtung umzuwandeln. Der Zweck und die Aufgabe der Schule änderten sich dabei grundlegend: Statt der Ausbildung künftiger Geistlicher lag nun der Fokus darauf, tüchtige Männer für die bürgerliche Gemeinschaft zu erziehen.

Die Einführung der allgemeinen Schulpflicht

Die Einführung der allgemeinen Schulpflicht hatte auch Einfluss auf die Schulen in der Stadt Hameln. Zwar fand der Unterricht weiterhin im Stiftsschulhaus neben der Münsterkirche statt, aber der Unterricht wurde nun mehr an "realen" Bedürfnissen ausgerichtet. Nach wie vor gab es vier Klassen: die Quarta zur Vermittlung elementarer Kenntnisse, die Tertia und Sekunda , deren Schüler täglich eine Stunde Lateinunterricht erhielten und die Prima. In der Prima wurden Fächer unterrichtet, die wir auch heute noch auf unseren Stundentafeln finden, z.B. Religion, Geschichte, Geographie, Deutsch, Französisch und Latein, aber auch solche, die heute häufig unter anderen Begriffen bekannt sind, wie etwa Arithmetik und Algebra. Die neue Bezeichnung "Progymnasium", die ab 1829 gebraucht wurde, gab auch äußerlich zu erkennen, dass die Schule trotz ihrer guten Leistungen nicht mehr zur Universitätsreife führen wollte, sondern dass die letzte Vorbereitung zum Studium anschließend an einem Gymnasium erfolgen musste.

Umzug in ein neues Schulhaus

Das ehrwürdige Stiftsschulhaus neben dem Münster hatte über 600 Jahre seine Dienste getan, aber nun war es der ständig zunehmenden Schülerzahl nicht mehr gewachsen. Nach etwa vierjähriger Bauzeit wurde das neue Schulhaus auf dem Münsterkirchhof, nicht weit entfernt von der alten Schule am 2. Januar 1850 seiner Bestimmung übergeben. Informationen über das Gebäude, dass heute nicht mehr erhalten ist, findet man heute nur noch auf Kupferstichen aus dieser Zeit.
Ab dem 9. Mai 1867 wurde das Progymnasium zu einem Gymnasium umgewandelt. Eine wichtige Triebkraft dabei war wohl der Zusammenbruch des Königreiches Hannover und die nun geltende preußische Militärverfassung. Diese bot nämlich den Abiturienten eines Gymnasiums die Möglichkeit, statt der üblichen drei Militärjahre mit einem "freiwilligen" Dienstjahr davonzukommen.

Auf zu neuen Ufern

Da auch alsbald dieses Gebäude zu klein für die wachsende Schülerschar wurde und das Gebäude auf dem Münsterkirchhof seine Zwecke nicht mehr erfüllte, entschloss sich die Stadt Hameln 1895 für das Gymnasium einen Neubau zu errichten. In das bestehende Schulgebäude sollte die Volks- und Mittelschule einziehen, die ihrerseits unter Raumnot litten. In der Bürgerschaft entbrannte daraufhin ein Sturm der Entrüstung, der den Baubeginn um fast ein Jahr verzögerte: Den Einen war der geplante Standort am Ufer der Hamel an der Ecke Erichstraße/Gröninger Str. viel zu weit von der Innenstadt entfernt, den Anderen, Generationen von Bürgern, die in der Schule am Münsterkirchhof ihre Schuljahre abgesessen hatten, konnten sich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass die Schule nicht an dem Platz wiederentstehen sollte, an dem sie fast ein Jahrtausend ihre Heimat gehabt hatte.

Gegen den Widerstand vieler Bürger wurde der Bauauftrag im Februar 1866 erteilt. Trotz des anfänglichen Gegenwinds wuchsen die Schülerzahlen in den folgenden Jahren stetig, so dass 1909 ein Erweiterungsbau notwendig wurde. Es sollte nicht der letzte sein!

Wie es heute im und rund um das Schiller-Gymnasium aussieht erfährst du hier oder du besuchst uns z.B. am nächsten Tag der offenen Tür.