Zeitzeugin des Zweiten Weltkrieges zu Besuch in Jahrgang 10

30. Januar 2025

Im Geschichtsunterricht der Klasse 10 waren in der letzten Woche Frau Ingrid Brüning und ihre Nichte Frau Sibyll Hollunder-Reese zu Gast, um mit den SchülerInnen über ihre Erlebnisse während der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu sprechen.

Dabei ging es um ihre Fluchterfahrung und ihre Ausweisung aus Schlesien, aber auch um Beobachtungen rund um das Kriegsende und um ihren Neuanfang in Hameln-Rohrsen.
Die Geschichtslehrerin Frau Hampe schildert die Begegnung wie folgt:
„Unsere Gäste erschienen sehr interessiert an einem Austausch mit der jungen Generation. Frau Brüning stellte zunächst sich und ihre Familie vor und erklärte, wie sie vor knapp zwei Jahren mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine entschied, ihre Erinnerungen an die Zeit zwischen 1939 und 1949 aufzuschreiben. Frau Hollunder-Reese unterstützte ihre Tante in diesem Vorhaben. Nach einer historisch-geografischen Einordung der Familiengeschichte las Frau Hollunder-Reese zentrale Passagen aus dem Erlebnisbericht ihrer Tante vor, die bei Kriegsende acht Jahre alt war (u.a. heimliche Beobachtung einer Gruppe jüdischer Frauen vom Dachboden aus, die Anfang Januar 1945 durch das Dorf getrieben wurden, Flucht vor der vorrückenden russischen Armee im gleichen Monat, unterschiedliche Erlebnisse mit russischen Soldaten, Nachkriegsalltag in Schlesien, Ausweisung und Neubeginn in Hameln-Rohrsen, Rückkehr des Vaters aus russischer Kriegsgefangenschaft). Anschließend wurden einige historische Objekte aus dem Fundus der Familie gezeigt, z.B. die Schuhe, die der Vater bei der Heimkehr trug, seine Waschtasche, der Haustürschlüssel. All dies regte zum Gedankenaustausch an und es entwickelte sich ein intensives Gespräch, in dem auch die Fragen der SchülerInnen offen beantwortet wurden. Frau Brüning war es ein Anliegen, die jungen Menschen für die Grausamkeit des Krieges zu sensibilisieren. Sie betonte gleichzeitig, wie wichtig eine positive Haltung dem Leben gegenüber ist.“



Diese Begegnung war für alle Beteiligten aufschlussreich und positiv und sie macht deutlich, wie wichtig ein lebendiger Dialog – auch bei schwierigen Themen -  zwischen den Generationen ist.

Foto: Fr. Hampe